Liturgieentwurf für den Sonntag "Karfreitag"

(21.3.2008)

Liedvorschläge:

  1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" oder EG 87, 1-3
  2. Lied zum Tag: 83, 1-3 oder 88, 1-4
  3. Lied n.d. Predigt: 79, 1-4 90, 1+2
  4. (Lied(er) zum Abendmahl: 81 / 85)
  5. Schlusslied/-vers: 83, 4 oder 584, 1-4

    Tagesspruch:

    Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Jh. 3,16

    Im Namen...

    Psalm: (Ps 22,20; 2-12)

    Du, Herr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!

    Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

    Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne. Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.

    Du aber bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels. Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus. Zu dir schrien sie und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden.

    Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volke.

    Alle, die mich sehen, verspotten mich, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: Er klage es dem Herrn, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm.

    Du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen; du ließest mich geborgen sein an der Brust meiner Mutter.

    Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an, du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an.

    Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer.

    Du, Herr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!

    Kommt lasst uns anbeten!

    Kyrie:

    Herr, Jesus Christus, eigentlich denken wir ja, dein Leiden und Sterben hätte nicht viel mit uns zu tun. Aus dem Abstand unserer Tage schauen wir auf dein Kreuz damals und wundern uns, staunen vielleicht über dich und den Weg, den du gegangen bist und fragen uns, warum du ihn gehen musstest. Dadd es unsere Schuld ist, die dich ans Holz bringt, sehen wir nicht. Dass du um unserer Sünde willen gemartert wirst, wollen wir nicht begreifen. Herr, erbarme dich!

    Gloria:

    Gott, habe Dank, dass du uns immer wieder daran erinnerst: Wir können uns nicht selbst erlösen! Wir sind und bleiben Sünder, kleine, fehlbare Menschen. Wir sind angewiesen darauf, dass ein anderer uns freimacht von aller Schuld. Danke Gott, dass du uns deinen lieben Sohn geschickt hast. Danke, dass wir durch ihn recht sind vor dir. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

    Gebet: (Lasst uns beten)

    Herr, unser Gott, im Grunde unseres Herzens wissen wir es: Wir sind nicht so, wie wir sein sollen. Täglich leben wir, als gäbe es dich nicht. Täglich sprechen wir, wie es sich für Christen nicht gehört. Täglich tun wir, was nicht recht und deiner Liebe zu uns nicht angemessen ist. Täglich aber können wir uns auch zu deiner Vergebung aufmachen, deine Güte in Anspruch nehmen und deiner Gnade gewiss sein. Hilf uns allen Stolz, allen Eigenruhm und Eigensinn abzutun und von dir alles zu erwarten, was uns retten kann durch unseren Herrn J. Christus.

    Schriftlesung: (Jh. 19, 16 - 30)

    Da überantwortete er ihnen Jesus, dass er gekreuzigt würde. Sie nahmen ihn aber, und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf hebräisch Golgatha. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.

    Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden. Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache.

    Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern, dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden.

    Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

    Als aber die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch das Gewand. Das war aber ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück.

    Da sprachen sie untereinander: Lasst uns das nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt (Psalm 22,19): »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.« Das taten die Soldaten.

    Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebhatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

    Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr und hielten es ihm an den Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied.

    Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren!

    Credo

    Predigt: (Jes. 53, 1 - 12)

    Der Karfreitag, ist der höchste Festtag im Kirchenjahr und auch der wichtigste Tag für unseren Glauben als Christen. Denn heute vollbringt unser Herr unsere Erlösung von Sünde und Schuld. Heute werden wir im Glauben frei von allem, was zwischen uns und Gott stehen mag. Heute geschieht, was uns Frieden schenkt. Heute wird das Tor zu unserer Zukunft über den Tod hinaus aufgestoßen!

    Fürbitten: (Lasst uns beten:)

    Herr, unser Gott, wir sind Sünder, das ist wahr! Und wir bleiben aus uns selbst Sünder, verstrickt in unsere Schuld unsere verkehrte Art, unser eigensüchtiges Wesen.

    In Jesus Christus aber wolltest du uns helfen. In ihm liegt unser Heil, unsere Erlösung, unsere Rettung - hier und ewig.

    So bringen wir dir heute unsere Gleichgültigkeit. Wandle sie um Christi willen in Liebe und Anteilnahme am Geschick unserer Mitmenschen. Für dich können und müssen wir nichts tun. Aber für unsere Nächsten sollen wir dasein, ihnen sollen wir zum Leben helfen und in ihren Sorgen und Leiden beistehen. Hilf uns, dass wir's auch tun.

    Wir bringen dir unsere Trägheit. Wandle sie um Christi willen in Mitmenschlichkeit und Gemeinschaftssinn. Schenke uns ein feines Gespür dafür, wo andere sich allein gelassen fühlen und sich selbst nicht aus ihren Zwängen befreien können. Dort wollen wir für sie eintreten. Da wollen wir sie begleiten, bis sie ihr Leben wieder in die eigenen Hände nehmen können.

    Wir bringen dir unser undankbares Wesen. Wandle es um Christi willen in heilsames Erschrecken und ehrliches Staunen darüber, was dich unsere Sünde und Schuld gekostet hat: Das Leiden und Sterben deines lieben Sohnes. Lass uns einleuchten, wem wir unser Heil danken müssen, lass uns nie mehr vergessen, wer uns das Leben, die Liebe und die ewige Zukunft verdient hat.

    Zuletzt bringen wir dir unsere Hoffnungslosigkeit. Wandle sie in starke Zuversicht, die aus einem Glauben kommt, der sich allein auf dich verlässt. Gib uns genug Kraft aus diesem Glauben, dass wir die Hoffnung, die uns bewegt, auch in unserem Gesicht tragen und mit allem, was wir tun und reden ausstrahlen und ausdrücken können. So wollen wir auch andere Menschen neugierig machen auf dich, dass sie vielleicht durch unser Beispiel und Vorbild zu dir finden.

    Gott, wir danken dir für deine Liebe zu uns. Wir danken dir, dass du uns Jesus Christus gesandt hast. Wir danken dir für die Aussicht und die Zukunft, die darin liegen, dass er für uns gestorben ist. Hilf uns, so zu leben, wie es deiner Liebe entspricht.

    Stille einleiten!

    Vaterunser

    Abkündigungen

    Abendmahlsfeier

    Segensbitte