Liturgieentwurf für 22. So. n. Trinitatis

(27.10.2002)

Liedvorschläge:

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm"

(unter "Wochentexte") oder EG 452, 1-3+5

2. Wochenlied: 404, 1-4

3. Lied n.d. Predigt: 414,1-4

4. Schlußlied/-vers: 396, 1,2+6

Wochensspruch:
Bei dir ist die Vergebung, daß man dich fürchte.

Ps 130,4

Im Namen...

Psalm: (Ps. 32,11;1-7)

Freuet euch des Herrn und seid fröhlich, ihr Gerechten,

und jauchzet, alle ihr Frommen.

Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist!

Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zurechnet, in dessen Geist kein Trug ist!

Denn als ich es wollte verschweigen,

verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen.

Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir,

daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird.

Darum bekannte ich dir meine Sünde und meine Schuld verhehlte ich nicht.

Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen.

Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.

Deshalb werden alle Heiligen zu dir beten zur Zeit der Angst.

Darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an sie gelangen.

Du bist mein Schirm, du wirst mich vor Angst behüten,

daß ich errettet gar fröhlich rühmen kann.

Freuet euch des Herrn und seid fröhlich, ihr Gerechten,

und jauchzet, alle ihr Frommen.

Kommt laßt uns anbeten!

Kyrie:

Wir wissen es, Herr, täglich leben wir von deinem Erbarmen. Aus uns selbst sind wir nichts, können wir nichts und haben wir nichts. Alles ist von dir, ein Geschenk deiner Güte. Wir aber verhalten uns immer wieder so, als könnten wir unser Leben selbst machen und verdankten uns selbst alles. Darum bitten wir: Herr, erbarme dich!

Gloria:

Gott ist gnädig! Jeden Morgen neu lädt er uns ein, uns allein auf ihn zu verlassen. Er beschenkt uns mit allem, was wir zum Leben brauchen und so viel mehr kommt aus seiner Güte. Wir haben allen Grund, dankbar zu sein und Gott zu preisen. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Laßt uns beten)

Herr, unser Gott, du hast uns in Jesus Christus dein Herz geöffnet. Wir sind mit dir in Ordnung, du willst uns unsere Schuld nachsehen und uns nicht strafen. Keines Lebens Länge kann nun reichen, dir in Dank und Freude zurückzuerstatten, was du uns schenkst. Aber hilf uns zu einem Leben, das an den Mitmenschen das Gute tut, das du uns zuerst getan hast und die Gaben an sie weitergibt, die wir zuerst von dir empfangen haben durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: (Mt 18,21-35)

Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muß ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal?

Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.

Darum gleicht das Himmelreich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war ihm zehntausend Zentner Silber schuldig. Da er's nun nicht bezahlen konnte, befahl der Herr, ihn und seine Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und damit zu bezahlen. Da fiel ihm der Knecht zu Füßen und flehte ihn an und sprach: Hab Geduld mit mir; ich will dir's alles bezahlen. Da hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihn frei, und die Schuld erließ er ihm auch. Da ging dieser Knecht hinaus und traf einen seiner Mitknechte, der war ihm hundert Silbergroschen schuldig; und er packte und würgte ihn und sprach: Bezahle, was du mir schuldig bist!

Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: Hab Geduld mit mir; ich will dir's bezahlen. Er wollte aber nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war. Als aber seine Mitknechte das sahen, wurden sie sehr betrübt und kamen und brachten bei ihrem Herrn alles vor, was sich begeben hatte. Da forderte ihn sein Herr vor sich und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich gebeten hast; hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe?

Und sein Herr wurde zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war. So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr einander nicht von Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder. Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren! Halleluja!

Credo

Predigt: (1. Joh. 2, 7 - 11 (12 - 17))
Das Kernstück unseres evangelischen Glaubens - seit Martin Luther bis heute: Gott ist gnädig!

Fürbitten: (Laßt uns beten:)

Himmlischer Vater, heute bitten wir dich um wache Sinne, daß wir sehen und erkennen können, wir gut du zu uns bist. Wir bitten um die rechte Demut, die nicht nur von geschenkter Gnade spricht, sondern so lebt und handelt, wie es beschenkten Menschen zukommt. Wir bitten dich um Herzen, die sich für andere öffnen, die nach dem fragen, was die Nächsten bewegt, sorgt, ängstigt und was sie brauchen. Wir bitten dich um Hände, die ihnen geben, was sie nötig haben und um das Vertrauen in dich, daß du uns immer wieder von allem nachreichst, was wir mit anderen teilen.

Stärke den Glauben im Hintergrund unseres Handelns: Daß wir erkennen und wissen, daß nichts von alledem, was wir sind und haben durch unser eigenes Verdienst und Vermögen herkommt. Festige in uns den Glauben an Jesus Christus, der allein alles für uns verdient und uns mit dir ins Reine gebracht hat. Laß unser Vertrauen in ihn immer noch wachsen, daß uns nichts von unserem Weg hinter Jesus her abbringen und kein Geld und Gut der Welt von seiner Seite ziehen kann.

Sei auch bei denen, die meinen, durch Leistung und eigene Verdienste deine Liebe gewinnen zu können. Schenke ihnen eine Stunde, in der sie begreifen, daß sie nur von deiner Barmherzigkeit leben und selbst ihr Bemühen noch von deiner Kraft gespeist ist.

Besonders befehlen wir dir die Menschen an, die deine Güte über sich nicht oder nicht mehr sehen und glauben können, vielleicht weil sie behindert, krank oder einsam sind. Laß sie auch wieder andere Tage erleben und stärke in ihnen das Wissen, daß in deiner ewigen Welt einmal alles zu einem herrlichen und gerechten Ausgang kommen soll.

Stille

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte