Liturgieentwurf für den Vorl. So. im Kirchenjahr

(17.11.2002)

 

Liedvorschläge:

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm"

(unter "Wochentexte") oder EG 147, 1+2

2. Wochenlied: 149, 1-5

3. Lied n.d. Predigt: 529, 1-4+7

4. Schlußlied/-vers: 147, 3 oder 351, 1, 11-13

Wochensspruch:
Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.
2. Kor. 5, 10

Im Namen...

Psalm: (Ps. 85, 8; 2 - 7)

Herr, erweise uns deine Gnade und gib uns dein Heil!

Herr, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande

und hast erlöst die Gefangenen Jakobs;

der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk

und alle seine Sünde bedeckt hast;

der du vormals hast all deinen Zorn fahren lassen

und dich abgewandt von der Glut deines Zorns:

Hilf uns, Gott, unser Heiland,

und laß ab von deiner Ungnade über uns!

Willst du denn ewiglich über uns zürnen

und deinen Zorn walten lassen für und für?

Willst du uns denn nicht wieder erquicken,

daß dein Volk sich über dich freuen kann?

Herr, erweise uns deine Gnade und gib uns dein Heil!

Kommt laßt uns anbeten!

Kyrie:

Herr Jesus Christus, wie viele große, schwere Gedanken machen wir uns doch um Dinge, die eigentlich ganz unwichtig sind: Ob wir uns zu allem, was wir schon haben, noch dieses oder jenes leisten können, ob uns dieses Kleid, dieser Anzug nicht gut stünde, ob jenes Auto nicht gut aussähe... Wie oft vergessen wir darüber das, was wirklich wesentlich ist: Die Liebe zu einander, die Treue, den Glauben und die Hoffnung! Herr, erbarme dich!

Gloria:

Liebe Schwester und Brüder, Gott läßt nicht ab, uns immer wieder vor die Augen zu stellen, was wirklich wichtig ist. Er zeigt uns die Menschen, die uns brauchen, er legt uns die Aufgaben vor, bei denen gerade unsere Gaben und Kräfte nötig sind und wir spüren immer wieder, daß sein Wort uns meint und uns fordert. Wie gut, daß Gott uns als seine Mitarbeiter in dieser Welt haben will! Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Laßt uns beten)

Himmlischer Vater, die Unruhe, die uns immer wieder ergreift, wenn wir uns gar zu bequem in unserem Leben eigerichtet haben kommt von dir. Du willst mehr von uns, als daß wir ein schönes und buntes Leben haben. Wir sollen auch füreinander da sein, miteinander teilen und einander helfen. Dadurch erst wird unser Leben erfüllt und rund. Das erst macht uns wirklich zufrieden. Zu einem solchen Leben hilf und durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: (Mt. 25, 31 - 46)

Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit,und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.

Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.

Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!

Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben.

Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen, und ihr habt mich nicht besucht.

Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?

Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.

Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren! Halleluja!

Credo

Predigt: (2. Kor. 5, 1 - 10)
Vor dem Richterstuhl Christi werden wir einmal nach Liebe und Vertrauen, nach Güte und Mitmenschlichkeit gefragt werden.

Fürbitten: (Laßt uns beten:)

Guter Gott, Vater im Himmel, heute wollen wir dir einmal dafür danken, daß du mehr mit uns vor hast und mehr von uns forderst, als das Leben in unserem kleinen persönlichen Bereich, in Ehe und Familie. Du willst uns auch als Menschen haben, die sich in der Gemeinde, der Gemeinschaft, unserem Volk und der Gesellschaft einsetzen. Von dir kommt die Freude an gelungenen Beziehungen, an gerechten Verhältnissen und darüber, daß Menschen ihr Auskommen und sogar Wohlstand haben. Von dir kommt aber auch die Unruhe und der Zorn darüber, daß vielen Menschen bei uns und in aller Welt das Nötigste zum Leben verweigert wird, daß in vielen Ländern der Erde Hunger und Elend herrschen und eigennützige Politiker und Wirtschaftsfunktionäre die Macht an sich reißen und allen Reichtum für sich reservieren.

Daß wir dazu nicht schweigen, bitten wir dich heute. Gib uns genug Mut und Kraft, daß wir uns dort, wo wir das können, dafür einsetzen, daß alle Menschen auf Erden genug zum Leben haben, Gesundheitsvorsorge erfahren und in menschenwürdigen Verhältnissen leben können. So wollen wir der Gerechtigkeit und dem Frieden dienen.

Herr Jesus Christus, wir wissen, daß du uns einmal nach unserer Liebe fragen wirst, nach unserer Treue und unserer Menschlichkeit, hilf uns dabei, daß wir von diesen Werten nicht nur reden, sondern sie mit dem, was wir sprechen und wie wir handeln auch wirklich werden lassen.

(Zum Volkstrauertag:)_________________________

Gott, heute denken wir auch an die Opfer der großen Kriege, in denen viele von uns auch persönlich schmerzliche Verluste erlitten, liebe Menschen verloren haben. Darum wollen wir dich jetzt um Frieden bitten, um einen Frieden, für den auch wir alles tun, was in unseren Kräften steht:

(aus: "Agende der EKKW":)

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, guter Gott:

Wir erkennen dankbar, daß es unter uns Menschen gibt

- einflußreiche und unbekannte -,

die Spannungen überbrücken,

die nicht aufhören zu verhandeln,

die überall den Frieden suchen.

 

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, guter Gott:

Um den Mut, allen entgegenzutreten,

die an gewaltsame Lösungen denken,

die mit Gedanken an Krieg ihr Spiel treiben,

die durch spannende Schilderungen den Krieg verharmlosen.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, guter Gott:

Möchten wir noch mehr darauf achten,

wo wir - persönlich und als Deutsche - uns zu breit machen, wo Unsicherheit in der eigenen Überzeugung uns dazu verleitet, in Andersdenkenden Feinde zu sehen.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, guter Gott:

Daß wir die schrecklichen Folgen der Kriege

nicht vergessen oder verschweigen;

daß wir eintreten für Versehrte und Verstörte,

für die Opfer trennender Grenzen,

für die Minderheiten und Flüchtlinge -

daß wir sie verstehen und unter uns aufnehmen.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, guter Gott.

Und in der Stille denken wir an die Menschen, die wir in den großen Kriegen verloren haben und nennen vor Gott ihre Namen:

Stille

Es tröstet uns, Gott, daß keiner von diesen Menschen verloren ist und vergessen. Sie sind nicht im Tod geblieben, sondern du hast sie in deiner guten Hand. Bei dir sind sie bewahrt und aufgehoben zum ewigen Leben. Das stärkt uns, für den Frieden zu arbeiten und alles zu tun, dem Verständnis und dem gerechten Ausgleich zwischen den Menschen und den Völkern zu dienen.

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte