Liturgieentwurf zum Karfreitag (06.04.2004) Liedvorschläge: 1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder 76, 1+2 2. Wochenlied: 83, 1-4 oder 92, 1-6 (ziemlich unbe- kannt) 3. Lied n.d. Predigt: 81, 1-6 oder 85, 1-5 4. Schlusslied/-vers: 88, 4-6 oder 355, 5 Tagesspruch: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einge- borenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben ha- ben. Jh. 3,16 Im Namen... Psalm: (Ps. 22,20; 2-12) Du, Herr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu hel- fen! Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne. Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe. Du aber bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels. Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus. Zu dir schrieen sie und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch. Ein Spott der Leute und verachtet vom Volke. Alle, die mich sehen, verspotten mich, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: Er klage es dem Herrn, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm. Du hast mich aus mei- ner Mutter Leibe gezogen; du ließest mich geborgen sein an der Brust meiner Mutter. Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an, du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an. Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. Du, Herr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu hel- fen! Kommt lasst uns anbeten! Kyrie: Herr Jesus Christus, du bist um unserer Sünde willen ge- schlagen. Weil wir nicht sind, wie wir sein sollen, musst du leiden. Weil unsere Schuld groß ist, musst du sterben. Es gefällt uns nicht, das zu sehen und zu bejahen. Aber so ist es. Lass uns das heute einleuchten und gib uns so einen gesegneten Karfreitag, der unser Leben verändert und aus Reue und Vergebung neu macht. Herr, erbarme dich! Gloria: Gott wollte an Jesus Christus unsere Sünde heimsuchen und aufheben. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten. Jetzt sind wir geheilt, vor Gott recht und gut. Er vergibt uns um Jesu willen. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen! Gebet: (Lasst uns beten) Himmlischer Vater, alles hast du in deinem Sohn Jesus Christus für uns getan: Du vergibst in ihm alle Schuld der Menschen, du tust durch ihn, was zu unserem Heil nötig ist. Schenke uns heute, dass wir das Opfer Jesu für uns persönlich gelten lassen, dass wir dir mit reuigem Herzen unsere Schuld bringen und uns dafür das Sterben unseres Herrn am Kreuz anrechnen lassen. Nimm alles Denken und Dünken von uns, wir könnten selbst unsere Erlösung vollbringen und wären recht vor dir, weil wir uns doch bemühen. Wir wollen dich ehren, indem wir dein Urteil über uns annehmen durch unseren Herrn Je- sus Christus. Schriftlesung: Jes. 53, 1 - 12 Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und wem ist der Arm des HERRN offenbart? Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. Er ist aus Angst und Gericht hinwegge- nommen. Wer aber kann sein Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat meines Volks geplagt war. Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist. So wollte ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkom- men haben und in die Länge leben, und des HERRN Plan wird durch seine Hand gelingen. Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden. Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, dafür dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Amen. Credo Predigt: Mt. 27, 33 - 50 Karfreitag bedeutet, wir dürfen alle so sprechen: Ich habe Sünde und Schuld und sie sind blutrot. Aber mir ist von Gott vergeben. Ich kann neu beginnen. Mein Schuldschein hängt am Kreuz. Gelobt sei der Herr Jesus Christus! Fürbitten: (Lasst uns beten:) Herr, unser Gott, wir schauen auf das Kreuz und ver- stummen über dem Leid, das du in Jesus Christus für uns auf dich genommen hast. Deine grenzenlose Liebe zu uns konnte so weit gehen. In deinem Leiden und Sterben für uns, suchst du uns und willst uns in Ewigkeit für dich gewinnen und von Schuld und Tod erlösen. Schenke es uns heute, dass wir uns finden lassen. Wir bitten dich für uns hartherzige Menschen, die doch immer wieder auf ihre eigenen Verdienste pochen, dass uns vor dem Gekreuzigten alle Hinweise auf unsere Ta- ten, unser Vermögen oder unsere eigene Mühe vergehen. Lass uns das einleuchten: Wir sind Bettler vor dir und haben keinen Anspruch auf dein Heil und deine Verge- bung. Wir bitten dich für uns durch den Glauben so wenig ge- festigte Menschen, dass wir heute begreifen, wie sehr du uns liebst und wie viel du für uns getan hast. Wir sind von dir zum Leben erwählt, du willst uns nicht verlieren, sondern in Ewigkeit in deiner Nähe haben. Schenke uns die rechte Freude daran und mache uns dankbar. Wir bitten dich für uns oft so gleichgültige Menschen, dass wir die Botschaft dieses Karfreitag mitnehmen in unser Leben - auch in den kommenden Tagen und Wo- chen. Dass wir uns immer wieder daran erinnern und da- von aufbauen lassen, dass wir zu dir gehören, von dir in Jesus Christus teuer erkauft sind und dass wir uns deiner Liebe würdig erweisen. Wir bitten dich für deine friedlose Welt: Lass die Chris- ten den Mut finden - mehr als bisher - die Versöhnung und Liebe, wie sie in deinem Kreuz sichtbar geworden ist, zu allen Menschen hinzutragen. Wir wollen unsere Verantwortung neu wahrnehmen: dass wir als erlöste Menschen leben, dass wir unseren Glauben auch aus- strahlen und in unseren Taten bewähren, dass wir unser Herz für die Nöte unserer Mitmenschen entdecken und mit ihnen zu teilen lernen. So mache du, guter Gott, Leid und Kreuz deines lieben Sohns, unseres Herrn und Bruders für und an uns fruch- tbar. Stille Vaterunser Abkündigungen Segensbitte