Liturgieentwurf zum 1. Advent

(27.11.2005)

Liedvorschläge:

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm"

(unter "Wochentexte") oder EG 1, 1-4

2. Wochenlied: 4, 1-5

3. Lied n.d. Predigt: 10, 1-4

4. Schlusslied/-vers: 16, 1-4 oder 12, 1-4

Wochensspruch:

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. Sach. 9,9 *

Im Namen...

Psalm: (Sach. 9,9a; Ps. 24,7-10)

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehre einziehe!

Wer ist der König der Ehre?

Es ist der Herr, stark und mächtig; der Herr, mächtig im Streit.

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehre einziehe!

Wer ist der König der Ehre?

Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehre.

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze!

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. Kommt laßt uns anbeten!

Kyrie:

Herr, Jesus Christus!

Ein neues Kirchenjahr beginnt - wir haben das alte Herz! Wir gehen auf das Fest der Liebe zu, wir sollen uns dir öffnen und den Mitmenschen zuwenden - wir spüren nur die Sehnsucht nach dem Weihnachten unserer Kindheit. Du willst uns neu machen aus deiner Liebe - wir möchten bleiben wie wir sind. Herr, erbarme ich!

Gloria:

Gott macht sich auf in diesen Tagen zur Welt zu kommen. Er will ein Mensch werden wie wir. Er kommt in unsere menschliche Gestalt, in unser Elend und Leid. Er begegnet uns in allen, die menschliches Antlitz tragen. Er will uns aufsuchen, uns die Freude bringen, die uns verwandelt. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Lasst uns beten)

Himmlischer Vater, und wenn du uns in all unserer Hektik und den vielen (oft unnötigen) Verrichtungen dieser vorweihnachtlichen Tage noch nie erreicht hast, so komm doch auch in diesem Jahr wieder zu uns. Gib uns nicht auf, denn wir warten auf dich. Wir brauchen dich, auch wo wir das gar nicht wissen. Wir haben dich nötig, dass du uns mit deiner Liebe anzündest, mit deiner Nähe froh machst und unserem Leben durch das Kind in der Krippe noch einmal eine neue Richtung gibst durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: (Lk. 1, 67 - 79)

Und sein Vater Zacharias wurde vom heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Hause seines Dieners David - wie er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten -, daß er uns errettete von unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen, und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham, uns zu geben, daß wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde, ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen.

Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, daß du seinen Weg bereitest und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden, durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren! Halleluja!

Credo

Predigt: (Offb. 5, 1 - 14)

Wir können stumm und zugeknöpft aneinander vorbeigehen oder nebeneinander sitzen. Wir können aber auch die anderen Menschen bewusst und freundlich wahrnehmen, wir können ihnen ein Lächeln schenken und versuchen, in ihren Gesichtern zu lesen. ... um der anderen Willen: um ihnen geschwisterlich nah zu sein, ihnen mit einem Wort, einem Rat oder einer eigenen Erfahrung zu helfen, einen Weg zu zeigen oder ihnen die Last, die sie tragen müssen, etwas leichter zu machen.

Fürbitten: (Lasst uns beten:)

Herr, unser Gott, ja, wir wollen uns zu unserer Sehnsucht bekennen: Wir wünschen uns schöne Advents- und Weihnachtstage, voll Gefühl, Wärme, voll guter Gedanken und Erinnerungen.

Du aber willst, dass wir darüber nicht die Liebe vergessen, die du in uns wecken willst. Darum wollen wir unsere Mitmenschen bei uns aufnehmen, ihnen nach Kräften helfen, ihr Leben zu bestehen, für sie sprechen und mit ihnen teilen, was du uns auch für sie geschenkt hast.

Vor allem soll uns niemand den Blick auf die Krippe verstellen. Wir wollen uns an dir, dem Gott, der Mensch geworden ist und immer wieder wird, freuen und in Jesus deinen Willen über uns erkennen. Auf ein solches Weihnachten hin bitten wir um deine Begleitung.

Gib jetzt in diesen adventlichen Tagen Frieden in deine Schöpfung. Den Frieden des Herzens: Dass wir einander die Hände reichen und wieder mit einander reden, wo wir in Streit oder gegenseitiger Verachtung gelebt haben.

Den Frieden in unserer Gesellschaft: Dass keiner Benachteiligung, Armut oder Not leiden muss, sondern alle ihre Anerkennung und ihr Auskommen haben.

Den Frieden in der Welt! Führe die Parteien der Kriege an die Verhandlungstische, wehre der Unterdrückung der Schwachen und dem Terror der Fanatiker.

So lass in diesem Jahr ein Weihnachten werden, an dem alle Welt etwas von deiner großen Liebe erfahren kann, die in der Krippe zu Bethlehem ihren Anfang auf Erden nahm und die sich einst in deinem ewigen Reich vollenden wird.

Stille

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte

* Gedicht zur Woche (vor der Segensbitte?):

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. Sach. 9,9

Der König kommt!
Wer wird sich da nicht richten?
Ein hoher Gast
will hoch empfangen sein!
Verhüllt das Grau,
hinweg mit allem Schlichten!
Wo Armut wohnt,
da zieht ein Fürst nicht ein!

Und dann kommt er.
Wie anders diese Szene:
Ein Mann, der weder Schwert
noch Krone führt
auf einem Esel,
"König" nur für jene,
die seiner Demut
echte Größe rührt.

Doch rührt sie uns?
Wer kann ihn denn ertragen,
den Gottessohn,
der nicht mit Stärke zwingt?
Wer will denn ihn
in Schwäche und Versagen,
der noch zu meiner
seine Ohnmacht bringt?

Ja, wessen Tür
steht diesem Herrn denn offen,
der doch so gar nicht
unserm Bild entspricht?
Wem malt denn Demut,
wo wir Glanz erhoffen,
noch wahrer Freude
Farben ins Gesicht?

Und doch: Das ist
die Größe dieses Herren,
daß er als Schwacher
unsre Schwäche teilt!
Ob's ihm gelingt,
mein Herz sich aufzusperren?
Ob du ihn einläßt?
Ob er dich wohl heilt?

Manfred Günther

(Zum Wochenspruch für den 1. Advent)