Liturgieentwurf zum 3. Advent

(11.12.2005)

Liedvorschläge:

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm"

(unter "Wochentexte") oder 11, 1-4

2. Wochenlied: 10, 1-3

3. Lied n.d. Predigt: 7, 1-5 oder 584, 1-4 (Meine engen Grenzen)

4. Schlusslied/-vers: 10, 4 oder 22 (Kanon)

Wochensspruch:

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig. Jes. 40,3.10

Im Namen...

Psalm: (Ps. 85,8; 9-14)

Herr, erweise uns deine Gnade und gib uns dein Heil!

Könnte ich doch hören, was Gott der Herr redet,

dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, damit sie nicht in Torheit geraten.

Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten,

dass in unserem Lande Ehre wohne;

dass Güte und Treue einander begegnen,

Gerechtigkeit und Friede sich küssen;

dass Treue auf der Erde wachse

und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;

dass uns auch der Herr Gutes tue,

und unser Land seine Frucht gebe;

dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe

und seinen Schritten folge.

Herr, erweise uns deine Gnade und gib uns dein Heil!

Kommt lasst uns anbeten!

Kyrie:

Herr Jesus Christus, wir sehnen uns von Herzen nach Frieden und Gerechtigkeit auf dieser Erde. Was wir oft nicht mehr bemerken ist dies: Wir stehen deinem Frieden selbst im Weg. Wir denken, reden und tun, was nicht der Gerechtigkeit für alle, sondern nur uns selbst dient. Darum bitten wir dich: Herr, erbarme ich!

Gloria:

Gottes Gerechtigkeit und Treue ist alle Morgen neu. Er gibt nicht auf, uns einzuladen, mit unseren Mitmenschen so umzugehen, wir er es mit uns tut. An jedem neuen Tag werden wir Zeugen dafür, wie langmütig unser Gott ist und wie sehr er uns liebt. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Lasst uns beten)

Herr, unser Gott, es ist nicht deine Treue, die uns fehlt, es fehlt unsere Treue in unserem Herzen. Es ist nicht deine Vergebung, die wir vermissen, es ist die, die wir verschenken sollen, die unsere Nächsten lösen und froh machen könnte, wenn wir sie ihnen nur gewähren wollten. Gott, gib uns Mut, Kraft und Geduld, uns den Menschen so gütig zuzuwenden, wie du es an uns tust durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: (Jes 40,1-8 (9-11))

Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott.

Redet mit Jerusalem freundlich und prediget ihr, daß ihre Knechtschaft ein Ende hat, daß ihre Schuld vergeben ist; denn sie hat doppelte Strafe empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre Sünden.

Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott!

Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden; denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat's geredet.

Es spricht eine Stimme: Predige!, und ich sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde.

Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Odem bläst darein. Ja, Gras ist das Volk!

Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.

Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg; Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht; erhebe sie und fürchte dich nicht! Sage den Städten Judas: Siehe, da ist euer Gott; siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her.

Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren! Halleluja!

Credo

Predigt: (Röm. 15, 4 - 13)

Wir wollen uns jeden Tag neu aus unserer Hoffnung die Kraft zum Weitergehen holen und uns auch vom Licht der Hoffnung den Weg hinter Jesus her beleuchten lassen. Und wir wollen seinen Schein auch immer wieder auf das Ziel unseres Lebens richten: Gottes ewiges Haus. 
Als die Nachfolger unseres Herrn und Königs zünden wir auch unseren Mitmenschen ein Licht der Hoffnung an!

Fürbitten: (Lasst uns beten:)

Himmlischer Vater, dein Evangelium verlangt etwas von uns, aber es gibt auch viel Hoffnung. Deine Worte sind unser Gericht, aber sie sind auch unsere Erlösung. Was du von uns willst, ist manchmal schwer und will uns verändern, aber es schenkt uns auch viel Freude und das gute Gefühl der Geborgenheit und Liebe bei dir.

Wir bitten dich für alle, die an ihren Taten und Fehlern der Vergangenheit tragen, die du ihnen schon lange vergeben hast. Lass auch uns sehen und uns so verhalten, dass du sie frei gemacht hast von ihrer Schuld. Lass uns allen Dünkel ablegen, alles Denken, wir wären besser, stünden dir näher und verdienten doch auch mehr deine Nähe und Zuwendung. -

Wir bitten dich für alle, die an ihren Hochmut gebunden sind, die voll Stolz, aber ohne ehrliche Selbsterkenntnis auf ihr Leben blicken. Zeige ihnen, dass sie keinem anderen Menschen irgend etwas voraus haben, lehre sie bescheiden und dankbar auf das schauen, was sie vor dir bestehen lässt: Das Opfer unseres Herrn Jesus Christus am Kreuz - und dass du ihnen dieses Opfer zurechnest, dass es sie recht und gut vor dir macht.

Wir bitten dich für alle, die auf den Anbruch deines Reiches auf Erden nicht mehr warten. Gib ihnen in diesen adventlichen Tagen ein Zeichen, dass sie sich wieder nach vorn ausrichten und nach Kräften für deine gute Sache arbeiten und voller Zuversicht auf deinen Tag und das Ziel des Lebens blicken.

Wir bitten dich auch für die Menschen, die sich von der Welt abgewendet haben, die sie als böse und gottverlassen empfinden. Zeige ihnen auch, wo deine Güte Menschen angezündet und verändert hat. Lenke ihren Blick auf die Aufgaben, die du für sie hast. Mache sie neu aufmerksam auf deinen Auftrag, den sie an den Menschen haben - zu deiner Ehre.

Vor allem bitten wir dich heute dass uns aus diesem Advent neue Hoffnung erwächst, Hoffnung auf Frieden in der Welt, Hoffnung darauf, dass eines Tages kein Mensch mehr des anderen Feind, sondern alle Geschwister und deine Kinder sind und die Hoffnung auf deine ewige Zukunft, in der alle Fragen beantwortet, alle Rätsel gelöst und alles gut sein wird.

Stille

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte

* Gedicht zur Woche (vor der Segensbitte?):

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.
Jes. 40,3.10

Wie ist das sonst,
wenn wir uns vorbereiten,
auf einen Gast,
der hoch und wichtig ist?
Wir sorgen, planen,
richten uns beizeiten,
weil der da kommt,
die Achtung daran mißt,

ob wir uns gastlich
und gerüstet zeigen
und ob ihm Haus und Stube
offen stehn.
Wenn wir uns grüßend erst
vor ihm verneigen,
ist es zu spät,
die Räume durchzugehn!

Wir sollen bald
den Höchsten Gast empfangen,
der Herr der Welt,
dem nicht ein König gleicht,
wird Einlaß und Quartier
bei uns verlangen.
Ob unser "Haus"
für seine Ankunft reicht?

Wo brennt im Herd
die Liebe, ihn zu wärmen?
Und gibt's ein Zimmer,
wo uns niemand stört,
wo unsre Seele,
fern von Hast und Lärmen,
nur diesem Herrn
und seinem Wort gehört?

Und schließlich das:
Sind wir dem Gast auch offen?
Ist unsres Herzens Türe
ihm schon weit
in Glauben, neuer Zuversicht
und Hoffen?
Er kommt gewiß!
Ist alles denn bereit?

Manfred Günther

(Zum Wochenspruch für den 3. Advent)