Liturgieentwurf für den 23. So. n. Trin.

(30.10.2005)

 

Liedvorschläge:

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm"

(unter "Wochentexte") oder 324, 1-7

2. Wochenlied: 275, 1-4

3. Lied n.d. Predigt: 351, 1-5 (6)

4. Schlusslied/-vers: 421, 1 oder 275, 6+7

Wochenspruch:

Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht. 1. Tim. 6,15b,16a.c *

Im Namen...

Psalm: (1. Sam. 2, 2; 3 - 8)

Es ist niemand heilig wie der Herr, außer dir ist keiner,

und ist kein Fels, wie unser Gott ist.

Laßt euer großes Rühmen und Trotzen,

freches Reden gehe nicht aus eurem Munde;

denn der Herr ist ein Gott, der es merkt,

und von ihm werden Taten gewogen.

Der Bogen der Starken ist zerbrochen,

und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke.

Die da satt waren, müssen um Brot dienen,

und die Hunger litten, hungert nicht mehr.

Die Unfruchtbare hat sieben geboren,

und die viele Kinder hatte, welkt dahin.

Der Herr tötet und macht lebendig,

führt hinab zu den Toten und wieder herauf.

Der Herr macht arm und macht reich;

er erniedrigt und erhöht.

Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub

und erhöht den Armen aus der Asche,

daß er ihn setze unter die Fürsten

und den Thron der Ehre erben lasse.

Denn der Welt Grundfesten sind des Herrn,

und er hat die Erde darauf gesetzt.

Es ist niemand heilig wie der Herr, außer dir ist keiner,

und ist kein Fels, wie unser Gott ist.

Kommt lasst uns anbeten!

Kyrie:

Herr Jesus Christus! Wie gern teilen wir unser Leben in Bereiche ein, die mit dir zu tun haben und in die anderen, die allein uns gehören. In der Kirche lassen wir uns von dir etwas sagen - im Alltag gilt ein anderes Wort, ein anderes Gesetz. So machen wir dir keine Ehre. So sind wir schlechte Zeugen deiner guten Sache! So bestreiten wir dir deine Herrschaft über unser ganzes Leben. Herr, erbarme dich!

Gloria:

Gott will Menschen, die in ihrem Denken, Reden und Handeln zeigen, dass sie von Gott und seiner Güte leben. Alles was wir tun und sagen soll den Ruhm deines Namens verkünden. Unser ganzes Leben, unser Alltag und unser Sonntag soll Zeugnis und Hinweis auf Gott sein und ihn preisen. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Lasst uns beten!)

Himmlischer Vater, nimm heute neu unser ganzes Leben in Besitz. Schenke es uns, dass wir nach Leib und Seele, mit unserem ganzen Wesen Zeugen deiner Liebe und Güte werden können durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: Röm. 13, 1 - 7

Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.

Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu.

Denn vor denen, die Gewalt haben, muß man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten.

Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut.

Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen.

Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst beständig bedacht.

So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.

Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja!

Credo

Predigt: Jh. 15, 18 - 21

Dem "Hass der Menschen aus der Welt", der "Verfolgung" um Christi willen, die uns nicht erspart bleiben werden, können wir nur damit begegnen, dass wir von dem reden und das bezeugen, was wir glauben: Dass Jesus Christus gelitten hat für unsere Schuld. Dass er gestorben ist und auferstanden am dritten Tag. Dass er uns das Leben in Gottes Ewigkeit verdient hat und wir nun nicht den Tod, sondern das Leben vor Augen haben.

Fürbitten: (Lasst uns beten:)

Herr, unser Gott, wir sind heute hier hergekommen, um eine Stunde der Besinnung und der Erhebung zu haben.

Wir wollten hier in deiner Kirche Kraft und Mut finden, Trost und Erbauung. Aber was wir heute gehört haben, hat uns vielleicht auch erschreckt: Du gibst nicht nur Kraft und neuen Lebensmut, du willst auch unser klares Zeugnis haben, dass Jesus Christus unser Herr ist und wir von ihm unsere Seligkeit empfangen.
Weil du uns durch Jesus Christus erlöst hast, gehört dir, Gott, unser ganzes Leben. Du willst, dass wir dir mit unserem ganzen Wesen dienen und uns mit unserem Reden und Handeln zu dir bekennen - zu jeder Zeit und überall.

Wir bitten dich, lass es uns wenigstens versuchen, dein Wort, dein Gesetz und deinen Anspruch auf unsere Zeit und unser ganzes Leben nach Hause mitzunehmen und dort zu verwirklichen. Wenn wir wieder denken: Das hat ja nichts mit meinem Glauben zu tun, dann rede du uns hinein! Wenn wir wieder so reden, als gelte dein Wille bei unserer Arbeit oder in unserer Freizeit nichts, dann erinnere uns daran, dass du der Herr der Welt, aller Menschen und jeder Stunde unseres Lebens bist. So lass uns eins werden mit dir, mit uns selbst und ein rechtes Bild und glaubhaftes Zeugnis für dein Evangelium abgeben.

Guter Gott, lass uns aber auch erkennen, wie gut es ist, wenn Menschen eins mit sich selbst sind: Wenn ihr Denken, Reden und Handeln zusammenstimmt und sie sich nicht verstellen oder verbiegen müssen. Schenke uns Geborgenheit in unserem Glauben. Mach uns Freude daran, zu dir zu gehören. Gib uns Mut in allen Lebenslagen und -bereichen deine Kinder zu sein. Und Herr, mach uns dankbar, dass wir durch Jesus Christus deine Kinder sein dürfen.

- - - Aktuelle Fürbitten - - -

Stille

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte

* Gedicht zur Woche (vor der Segensbitte?):

Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht.
1. Tim. 6,15b,16a.c

Wie rasch kann
diese Wahrheit uns entfallen:
Mein Gott ist "König",
war's und wird es sein!
Er ist der "Herr der Herren",
über allen -
doch nur dem Glauben,
nicht dem Augenschein.

Für mein Begreifen
wollte er's verhüllen,
daß ihm die Macht,
die Ehre längst gehört.
Er will sein Reich
durch Liebe nur erfüllen
und nicht durch Stärke,
die den Blick betört.

Wie ist das anders doch,
als wir es kennen:
Gib Menschen Macht,
dann ist der Zwang nicht weit.
Laß einen herrschen
und sich "König" nennen,
dann ist er schnell
für die Gewalt bereit.

Doch mag das trösten:
Hinter allen Herren
steht unser Gott,
der immer König war!
Sie mögen noch so prangen
und sich sperren,
am Schluß wird
seine Herrschaft offenbar!

Es wäre gut,
bis dahin festzuhalten,
daß meinem Gott
das Königtum gebührt,
wie er es will,
mein Leben zu gestalten,
der im Verborg'nen
längst das Zepter führt.

Manfred Günther

(Zum Wochenspruch zum 23. So.n.Trin.)