Liturgieentwurf zum 18. Sonntag nach Trinitatis

(25.09.2005)

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm"

(unter "Wochentexte") oder 454, 1-6

2. Wochenlied: 397, 1+2

3. Lied n.d. Predigt: 251, 1-3

4. Schlusslied/-vers: 251, 6 oder 347, 1-6

Wochenspruch: 1. Joh. 4,21

Dies Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, daß der auch seinen Bruder liebe. *

Im Namen...

Psalm: Ps. 78,3-4a; 4b-7

Was wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben, das wollen wir nicht verschweigen ihren Kindern.

Wir verkündigen dem kommenden Geschlecht den Ruhm des Herrn und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat.

Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel und gebot unseren Vätern, es ihre Kinder zu lehren, damit es die Nachkommen lernten, die Kinder, die noch geboren würden; die sollten aufstehen und es auch ihren Kindern verkündigen, daß sie setzten auf Gott ihre Hoffnung und nicht vergäßen die Taten Gottes, sondern seine Gebote hielten.

Was wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben, das wollen wir nicht verschweigen ihren Kindern. Kommt lasst uns anbeten!

Kyrie:

Unsere Brüder und Schwestern zu lieben, herzlich und ohne Argwohn, fällt uns schwer. Misstrauen bestimmt oft unsere Beziehungen und wir wissen manchmal gar nicht mehr, woher es kommt. Es gilt als "normal", wenn wir von unseren Mitmenschen erst einmal das Schlechte annehmen. Und dann kommt es, wie es kommen muss: Wir werden in dieser Haltung bestätigt. - Ach, könnten wir doch unseren Nächsten so vorbehaltlos und liebevoll begegnen, wie du es mit uns tust! Herr, erbarme dich!

Gloria:

Gott fängt jeden Tag neu mit uns an. Seine Liebe zu uns ist wie die Sonne, die jeden Morgen aufgeht. Was gestern noch war, mag vergangen sein. Was wir an Schuld und bösen Taten auf uns geladen haben, ist vergeben. Wie unendlich gnädig ist Gott! Wie freundlich und gütig ist unser himmlischer Vater! Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Lasst uns beten!)

Herr, barmherziger Gott, es fehlt nicht an den zahlreichen Erweisen deiner Güte! Dass deine Vergebung und dein Friede mit uns ist, spüren wir jeden Tag, in jeder Stunde. Was uns fehlt ist dies: Dass wir selbst, so wie du mit uns, mit anderen Frieden schließen, dass wir ihnen, so wie du uns, mit offenem Herzen und offenen Händen entgegenkommen, dass wir sie lieben, so wie du uns liebst, voll Vertrauen, dass wir dich nicht enttäuschen. Zu solchem Frieden, solchem Vertrauen, solcher Liebe hilf uns durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: Jak. 2,1-13

Liebe Brüder, haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.

Denn wenn in eure Versammlung ein Mann käme mit einem goldenen Ring und in herrlicher Kleidung, es käme aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung, und ihr sähet auf den, der herrlich gekleidet ist, und sprächet zu ihm: Setze du dich hierher auf den guten Platz! und sprächet zu dem Armen: Stell du dich dorthin! oder: Setze dich unten zu meinen Füßen!, ist's recht, daß ihr solche Unterschiede bei euch macht und urteilt mit bösen Gedanken?

Hört zu, meine lieben Brüder! Hat nicht Gott erwählt die Armen in der Welt, die im Glauben reich sind und Erben des Reichs, das er verheißen hat denen, die ihn liebhaben?

Ihr aber habt dem Armen Unehre angetan. Sind es nicht die Reichen, die Gewalt gegen euch üben und euch vor Gericht ziehen?

Verlästern sie nicht den guten Namen, der über euch genannt ist?

Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift (3. Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht; wenn ihr aber die Person anseht, tut ihr Sünde und werdet überführt vom Gesetz als Übertreter.

Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig.

Denn der gesagt hat (2. Mose 20,13-14): »Du sollst nicht ehebrechen«, der hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten.« Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes.

Redet so und handelt so wie Leute, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen.

Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht.

Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja!

Credo

Predigt: Mk. 10, 17 - 27

Wir wollen in der Gewissheit, dass Gott uns lieb hat, aus diesem Gottesdienst gehen und nach Kräften Schritte in der Spur Jesu tun: Im Verständnis für unsere Nächsten, in der Liebe, im Verzeihen und in der Demut, die sich beschenken lassen kann ...

Fürbitten: (Lasst uns beten:)

Himmlischer Vater, wir brauchen sie alle, wir wünschen und wir ersehnen sie uns: die Gemeinschaft mit dir und untereinander. Dass wir in herzlichem Einvernehmen miteinander leben, dass unsere Zeit, in dieser Welt, unter deiner Führung und deinem Segen steht, dass wir Frieden verbreiten und Frieden empfangen in unseren Beziehungen in Ehe und Familie, in Verwandschaft und unter Freunden, in der Nachbarschaft und in allen Verbindungen und Kontakten, die wir zu anderen Menschen haben.

Gott, wir bitten dich für unsere Ehen und Partnerschaften, dass wir ehrlich miteinander sind, dass kein Misstrauen und kein Streit unsere Liebe zueinander trüben, dass wir so gemeinsam das Leben bestehen.

Gott, wir bitten dich für unsere Verwandten und Freunde und für uns, dass wir uns gegenseitig bereichern, dass keiner ausgeschlossen ist durch Neid oder Missgunst, dass wir vielmehr einander gönnen und füreinander einsetzen, was du uns an materiellen und geistigen Gaben geschenkt hast.

Gott wir bitten dich für unser Dorf (unsere Stadt), dass wir hier gute Gemeinschaft halten, aus der nicht einer heraus fällt oder gedrängt wird. Lass uns entdecken, wie gut auch schwierige Menschen zu gewinnen sind, wenn wir sie nur gelten lassen, so wie sie sind.

Gott wir bitten dich für unsere Kirchengemeinde: Gib immer wieder deinen guten Geist hinein in unsere Kreise und Gruppen und überall dort, wo wir einander unter deinem Wort begegnen. So lass unsere Gemeinde einen Ort werden, an dem wir uns immer neu aufrichten können, Halt finden, Zuwendung und Liebe, die wir uns nicht verdienen müssen. Schaffe Frieden zwischen uns, dass man in unseren Beziehungen etwas von dir und deinem Heiligen Geist erfahren kann. Lass uns in diesen Frieden auch die einbeziehen, die bei uns fremd sind. Lass sie an uns Menschen finden, die ihnen vorbehaltlos entgegenkommen und sie in ihre Gemeinschaft aufnehmen.

Gott, hilf uns in all unseren Lebensbezügen zum Verständnis füreinander, zur Demut im Umgang miteinander und mach uns bereit, einander zu verzeihen, wie du uns vergibst.

- - - Aktuelle Fürbitten - - -

Stille

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte

* Gedicht zum Wochenspruch (vor der Segensbitte?):

Und dies Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, daß der auch seinen Bruder liebe.
1. Joh. 4,21

Man fragt sich gleich,
ob nicht von diesen beiden
die eine Liebe mehr
und höher sei?
Muß sich ein Herz
nicht ganz für Gott entscheiden
und wird erst dann
zur Nächstenliebe frei?

So scheint es recht:
Die Gottesliebe fassen,
ist immer wohl das erste
von den zwein.
Wie sollen denn auch jene,
die Gott hassen,
der andern Kinder Gottes
"Brüder" sein?

Doch ist das erste
nicht des zweiten Quelle!
Du wirst nicht stets
von oben angeregt!
Dein Wollen selbst
ist Ursprung jener Welle,
mit der dein Lieben
andere bewegt!

Drum reicht es nicht,
hier nur auf Gott zu weisen;
ein Christ lebt auch
im menschlichen Bezug. 
Willst du durch Liebe
deinen Schöpfer preisen,
dann ist der Blick
nach oben nie genug!

Doch umgekehrt:
es würde oft genügen,
wenn einer seinem
"Bruder" Liebe gibt,
denn Gottes Antlitz
liegt in seinen Zügen,
und liebst du ihn,
dann wird auch Gott geliebt!

  Manfred Günther (Zum Wochenspruch vom 18. So.n.Trin.)