Liturgieentwurf für den 22. So. n. Trin. (23.10.2005) Liedvorschläge: 1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder 452, 1-3 2. Wochenlied: 404, 1-4+6 3. Lied n.d. Predigt: 303,1,5-7 oder 246, 1-6 4. Schlusslied/-vers: 320, 7+8 Wochenspruch: Bei dir ist die Vergebung, daß man dich fürchte. Ps 130,4 * Im Namen... Psalm: (Ps. 32,11;1-7) Freuet euch des Herrn und seid fröhlich, ihr Gerechten, und jauchzet, alle ihr Frommen. Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zurechnet, in dessen Geist kein Trug ist! Denn als ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen. Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. Darum bekannte ich dir meine Sünde und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde. Deshalb werden alle Heiligen zu dir beten zur Zeit der Angst. Darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an sie gelangen. Du bist mein Schirm, du wirst mich vor Angst behüten, daß ich errettet gar fröhlich rühmen kann. Freuet euch des Herrn und seid fröhlich, ihr Gerechten, und jauchzet, alle ihr Frommen. Kommt lasst uns anbeten! Kyrie: Wir wissen es, Herr, täglich leben wir davon, dass du uns aus Erbarmen unsere Schuld vergibst. Aus uns selbst sind wir nichts, können wir nichts und haben wir nichts. Alles ist von dir, ein Geschenk deiner Güte. Wir aber verhalten uns immer wieder so, als könnten wir unser Leben selbst machen und verdankten uns selbst alles. Darum bitten wir: Herr, erbarme dich! Gloria: Gott ist gnädig! Jeden Morgen neu lädt er uns ein, uns al- lein auf ihn zu verlassen. Er beschenkt uns mit allem, was wir zum Leben brauchen - und noch viel mehr als wir wirklich nötig haben kommt aus seiner Güte. Wir haben allen Grund, dankbar zu sein und Gott zu preisen. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen! Gebet: (Lasst uns beten!) Herr, unser Gott, du hast uns in Jesus Christus dein Herz geöffnet. Wir sind mit dir in Ordnung, du willst uns un- sere Schuld nachsehen und uns nicht strafen. Keines Le- bens Länge kann nun reichen, dir in Dank und Freude zurückzuerstatten, was du uns schenkst. Aber hilf uns zu einem Leben, das an den Mitmenschen das Gute tut, das du uns zuerst getan hast. Dass wir die Gaben an sie wei- tergeben und ihnen Vergebung gewähren, die wir zuerst von dir empfangen haben durch unseren Herrn Jesus Christus. Schriftlesung: Röm. 7, 14 - 25 Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; son- dern was ich hasse, das tue ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so gebe ich zu, daß das Gesetz gut ist. So tue nun nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Denn ich weiß, daß in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. So finde ich nun das Gesetz, daß mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt. Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüt und hält mich gefangen im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe? Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn! So di- ene ich nun mit dem Gemüt dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja! Credo Predigt: Mt. 18, 15 - 20 1.) Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. 2.) Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werde. 3.) Hört er auf die Zeugen nicht, so sage es der Gemeinde. Fürbitten: (Lasst uns beten:) Himmlischer Vater, heute bitten wir dich um wache Sin- ne, dass wir sehen und erkennen können, wir gut du zu uns bist. Wir bitten um die rechte Demut, die nicht nur von ge- schenkter Gnade spricht, sondern so lebt und handelt, wie es beschenkten Menschen zukommt. Wir bitten dich um Herzen, die sich für andere öffnen, die nach dem fragen, was die Nächsten bewegt, sorgt, ängstigt und was sie brauchen. Wir bitten dich um Hände, die ihnen geben, was sie nötig haben und um das Vertrauen in dich, dass du uns immer wieder von allem darreichst, was wir mit anderen teilen. Stärke den Glauben im Hintergrund unseres Handelns: Dass wir erkennen und wissen, dass nichts von alledem, was wir sind und haben durch unser eigenes Verdienst und Vermögen herkommt. Festige in uns den Glauben an Jesus Christus, der allein alles für uns verdient und uns mit dir ins Reine gebracht hat. Lass unser Vertrauen in ihn immer noch wachsen, dass uns nichts von unserem Weg hinter Jesus her abbringen und kein Geld und Gut der Welt von seiner Seite ziehen kann. Sei auch bei denen, die meinen, durch Leistung und ei- gene Verdienste deine Liebe gewinnen zu können. Schenke ihnen eine Stunde, in der sie begreifen, dass sie nur von deiner Barmherzigkeit leben und selbst ihr Be- mühen noch von deiner Kraft gespeist ist. Besonders befehlen wir dir die Menschen an, die deine Güte über sich nicht oder nicht mehr sehen und glauben können, vielleicht weil sie behindert, krank oder einsam sind. Lass sie auch wieder andere Tage erleben und stär- ke in ihnen das Wissen, dass in deiner ewigen Welt ein- mal alles zu einem herrlichen und gerechten Ausgang kommen soll. Heute bitten wir dich besonders um rechtes, christliches Verhalten dann, wenn wir uns über unsere Mitmenschen geärgert haben oder mit ihnen im Streit liegen. Dass wir alles tun, zu schlichten und den Anstoß, soweit es an uns liegt, auszuräumen. Hilf uns, dass wir zur Versöhnung und zum gerechten Ausgleich beitragen und so dem Frieden zwischen den Menschen dienen, den du zuerst mit uns geschlossen hast. - - - Aktuelle Fürbitten - - - Stille Vaterunser Abkündigungen Segensbitte * Gedicht zur Woche (vor der Segensbitte?): Denn bei dir ist die Vergebung, daß man dich fürch- te. Ps. 130,4 Hier geht es nicht um solche kleinen Dinge: Daß wir versäumen, was der Anstand lehrt, ob ich der Neugier Drängen nicht bezwinge, ob ich nicht achte, was beachtenswert... Das sind nur Schwächen, gern und leicht verziehen, gehn meist nur mich und meinen Nächsten an und bleiben selbst, wo sie zur Schuld gediehen, wovon ein Mensch den andern lösen kann. Doch gibt's auch Schulden, die mir zu begleichen bei keinem Menschen jemals möglich sind: Wenn meine Jahre ungenutzt verstreichen für Gottes Wink und Auftrag taub und blind. Wenn ich nicht spüre, daß ich die Geschenke, die er mir gab, nicht nur für mich empfing; wenn ich an den von Zeit zu Zeit nur denke, der für mein Heil in Schmach und Leiden ging. Hier geht's um mehr! Hier kann nur Gott vergeben. Doch wenn sich Reue zu Bekennen fügt, dann schenkt er neues, todbefreites Leben, und ich erfahre, was zum Glück genügt. Manfred Günther (Zum Wochenspruch zum 22. So.n.Trin.)