Liturgieentwurf zum 4. Sonntag nach Trinitatis (19.06.2005) Liedvorschläge: 1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder 133, 1+2,7+8 2. Wochenlied: 428, 1-5 oder 495, 1-5 3. Lied n.d. Predigt: 388, 1-4,6 4. Schlusslied/-vers: 628, 1-5 (Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen ...) oder 240, 3 Wochenspruch: Gal. 6,2 Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Im Namen... Psalm: (Ps. 25,4-5a; 5b-11) Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige! Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich. Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind. Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen, gedenke aber meiner nach deiner Barm- herzigkeit, Herr, um deiner Güte willen! Der Herr ist gut und gerecht; darum weist er Sündern den Weg. Er leitet die Elenden recht und lehrt die Elenden seinen Weg. Die Wege des Herrn sind lauter Güte und Treue für alle, die seinen Bund und seine Gebote halten. Um deines Namens willen, Herr, vergib mir meine Schuld, die so groß ist! Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige! Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Kommt lasst uns anbeten! Kyrie: Herr, Jesus Christus, in dir hat Gott einen neuen Bund mit uns geschlossen. Nun gilt nicht mehr, wie sehr wir uns um ein gutes, tadelloses Leben bemühen, sondern nur noch die Gnade, die du uns durch dein Leiden und Sterben verdient hast. Wir wissen das - und doch versu- chen wir immer wieder unser Leben selbst zu machen. Wir vergleichen uns mit anderen und meinen, wir stün- den doch allemal besser da als sie. Herr, erbarme dich! Gloria: Gott hat uns alle unter die Sünde getan, dass er sich über uns alle erbarme. Sünde ist immer Auflehnung gegen Gott. Sünde sind alle unsere Versuche, durch eigene Verdienste oder durch falsche Entschuldigungen besser vor Gott dastehen zu wollen, besser auch als die anderen Menschen. Aus der Sünde befreien kann aber nur Gott - und er will es durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz tun! Darum: Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Na- men! Gebet: (Lasst uns beten!) Himmlischer Vater, schenke uns heute die Einsicht, dass wir vor dir alle Sünder sind - aber begnadigt durch das Kreuz Christi. Hilf uns, mit allem Bemühen, uns selbst zu entschulden und von der Macht der Sünde zu befrei- en, aufzuhören. Bringe uns durch deine Gnade dahin, dass wir deine Barmherzigkeit über uns gerne annehmen und uns an ihr freuen durch unseren Herrn Jesus Chris- tus. Schriftlesung: 1. Petr. 3, 8 - 17 Endlich aber seid allesamt gleichgesinnt, mitleidig, brü- derlich, barmherzig, demütig. Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, daß ihr den Segen ererbt. Denn »wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, daß sie nichts Böses rede, und seine Lippen, daß sie nicht betrügen. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet; das Angesicht des Herrn aber steht wider die, die Böses tun« (Psalm 34,13- 17). Und wer ist's, der euch schaden könnte, wenn ihr dem Guten nacheifert? Und wenn ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch nicht vor ihrem Drohen und erschreckt nicht; heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechen- schaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmut und Gottesfurcht, und habt ein gutes Gewissen, damit die, die euch verleumden, zuschanden werden, wenn sie euren guten Wandel in Christus schmähen. Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, daß ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja! Credo Predigt: 1. Mos. 50, 15 - 21 Ganz tief drinnen in unserer Seele haben wir ein Wissen davon, dass zur Vergebung Gottes, dass zum Verzeihen zwischen den Menschen auch gehört, dass ich einsehe und bereue, wo ich böse gehandelt habe. Fürbitten: (Lasst uns beten:) Herr, unser Gott, der Weg zu deinem Herzen führt alle- mal über die Erkenntnis unserer Schuld. Wir sollen unse- re Sünde wahrnehmen und bereuen - dann willst du uns annehmen und vergeben. Wir bitten dich heute für alle Menschen, die sich im Be- wusstsein ihrer Schuld quälen und verzehren. Führe sie vor das Kreuz deines lieben Sohnes und lass sie dort fin- den, was sie erlöst und befreit. Wir bitten dich aber auch für die Menschen, die das Op- fer Jesu als einen Freibrief für ihr Tun und Lassen anse- hen, die nicht mehr demütig und dankbar deine Verge- bung annehmen, sondern wie ihr gutes Recht. Lass sie vor dem Kreuz Christi neu über ihre Sünde erschrecken. Wir bitten dich für alle Menschen, die meinen, sie hätten dich und deine Barmherzigkeit überhaupt nicht nötig. Sie leben ihr Leben ohne Frage nach dem Woher und Wo- hin. Sie tun was sie wollen, achten nicht den Auftrag, den du für sie hast und verbringen ihre Jahre im Kreisen um sich selbst. Gib ihnen Ohren, die neu auf ihr Gewis- sen hören können, dass sie zurechtkommen und in dir ih- re Lebensaufgabe, ihren Weg und ihr Ziel und deinen Frieden finden. Zuletzt bitten wir dich für uns selbst: Du weißt wie jede und jeder zu Sünde und Schuld steht. Du weißt auch, wie gern wir uns allzu rasch freisprechen lassen und auch an- deren Menschen Verzeihen gewähren. Schenke uns einen neuen Ernst in diesen Dingen: Dass wir angesichts der Schuld, die wir vor dir haben, in uns gehen und bereuen. Dass wir vor der Bosheit, die wir anderen angetan haben, zu echter Einsicht gelangen und ehrlich um Entschuldi- gung bitten. Und dass wir auch anderen dazu helfen, dass sie Böses als böse ansprechen lernen und Sünde als Sün- de, die nur durch echte Reue aus der Welt und aus unse- rem Herzen geschafft werden können. Wir wollen in der Stille noch füreinander und für uns selbst beten: Stille Vaterunser Abkündigungen Segensbitte