Liturgieentwurf zum 2. Advent (5.12.2004) Liedvorschläge: 1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder 69, 1-4 2. Wochenlied: 6, 1-5 3. Lied n.d. Predigt: 8, 1-6 4. Schlusslied/-vers: 17, 1-4 Wochenspruch: Lk. 21,28 Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Er- lösung naht. Im Namen... Psalm: (Ps. 80,4; 2a.c.3b.5-7) Gott, tröste uns wieder und laß leuchten dein Antlitz, so genesen wir. Du Hirte Israels, höre; erscheine, der du thronst über den Cherubim! Erwecke deine Kraft und komm uns zu Hilfe! Herr, Gott Zebaoth, wie lange willst du zürnen, während dein Volk zu dir betet? Du speisest sie mit Tränenbrot und tränkest sie mit einem großen Krug voll Tränen. Du lässest unsere Nachbarn sich um uns streiten, und un- sere Feinde verspotten uns. Gott, tröste uns wieder und laß leuchten dein Antlitz, so genesen wir. Kommt, laßt uns anbeten! Kyrie: Herr, Jesus Christus! Oft fühlen wir uns allein und verlassen in dieser Welt! Dann sind wir voller Angst und Sorgen, sehen keinen Weg mehr, keine Zukunft, kein Licht ... Lass uns in sol- chen Zeiten nicht vergessen, dass wir auch andere Tage kennen gelernt haben, Wochen und manchmal Jahre vol- ler Glück, voll Geborgenheit und Freude. Schenke uns den Trost solcher Erinnerung. Das wird uns helfen auch in dunklen Stunden auszuhalten und nicht zu verz- weifeln. Herr, erbarme dich! Gloria: Gott hält für jeden Menschen Glück und schwere Stun- den, Tage voller Kummer, aber auch Zeiten gelingenden Lebens bereit. Mit ihm zur Seite sind wir nie allein. In der Spur seines Sohnes Jesus Christus haben wir einen Führer und Begleiter und unser Leben wird nicht ver- loren gehen, sondern ein Ziel haben. Lobsinget Gott, er- hebt seinen heiligen Namen! Gebet: (Lasst uns beten) Himmlischer Vater, wir wollen dich heute um Ausdauer und Geduld bitten in den Zeiten des Leids, um Stehver- mögen und beharrliche Hoffnung, wenn wir uns vor der Zukunft ängsten. Wir bitten dich aber auch um ein dank- bares Herz in den Tagen der Freude und des Glücks, dass wir dann nicht vergessen, dir unser Lob zu sagen und zu singen. Dank sei dir, dass du da bist, uns nah bist durch unseren Herrn Jesus Christus. Schriftlesung: Jes 63,15-16 (17-19a) 19b; 64,1-3 So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name. Warum läßt du uns, HERR, abirren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, daß wir dich nicht fürchten? Kehr zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Erbe sind! Kurze Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsre Widersacher haben dein Heiligtum zertreten. Wir sind geworden wie solche, über die du niemals herrschtest, wie Leute, über die dein Name nie genannt wurde. Ach daß du den Himmel zerrissest und führest herab, daß die Berge vor dir zerflössen, wie Feuer Reisig entzündet und wie Feuer Wasser sieden macht, daß dein Name kund würde unter deinen Feinden und die Völker vor dir zittern müßten, wenn du Furchtbares tust, das wir nicht erwarten - und führest herab, daß die Berge vor dir zerflössen! - und das man von alters her nicht vernom- men hat. Kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohl tut denen, die auf ihn harren. Selig sind, die das Wort Gottes hören und be- wahren. Halleluja! Credo Predigt: Mt. 24, 1 - 14 Menschen, die vom Kampf um ein würdiges Leben und manchmal buchstäblich ums Überleben gebeutelt werden, brauchen vor allem eines: Liebe und Soli- darität und das Gefühl, ich bin nicht allein. Wir sind gefordert, ihnen das entgegenzubringen - und dass es uns selbst vielleicht nicht besser geht ist durchaus keine Entschuldigung dafür, sich den anderen zu entziehen, die sind nämlich unsere Schwestern und Brüder! Fürbitten: (Lasst uns beten:) Herr, unser Gott! Die Welt verwandelt sich täglich vor unseren Augen. Auch unsere Umgebung verändert sich, die Menschen, die Beziehungen, die wir zu ihnen haben, die Bedingun- gen des Lebens ... Was gestern noch gegolten hat, gilt heute nicht mehr. Werte, die beständig schienen, verblas- sen, wie die Heiligung des Sonntags, die Achtung ge- genüber der Schöpfung und dem Schöpfer. Was uns wichtig war, wie eine gerechte, soziale Gesellschaft, ha- ben wir zu Markte getragen: Es gilt weithin das Recht des Stärkeren, des Reicheren, des Jüngeren ... Dabei ha- ben wir uns an Dinge gewöhnt, die noch vor 20 und vor 10 Jahren undenkbar gewesen wären. Wir bitten dich heute, guter Gott, für alle, die abgefallen sind von dem, was für sie einmal bedeutsam war und wesentlich. Dass sie stehenbleiben auf dem Weg in die Beliebigkeit, dass sie neu an deinem Wort und Willen Maß nehmen und umkehren zu einem Leben, in dem du Herr bist und deine Menschen, besonders deine Christen sich daran orientieren, was dem Nächsten nützt und die Liebe zu dir und zu ihm gebietet. Wir bitten dich heute um die nötige Ausdauer dazu. Dass wir uns nicht beirren lassen, das Rechte zu tun, dadurch, dass es doch “die anderen auch nicht anders” halten, oder gar “noch viel schlimmer sind” als wir. Lass uns dahin kommen, dass wir unser Leben und Handeln an deinem Wort und Gebot prüfen und allein danach beurteilen, ob es vor dir und vor unserem Gewissen bestehen kann. Und, guter Gott, schenke uns Geduld und Beharrlichkeit auf unserem Weg! Dass wir nicht abirren, nur weil es vielleicht etwas kostet oder uns um etwas bringt, wenn wir treu bei deiner Sache bleiben. Zeige uns, wie wir ein gutes, erfülltes Leben führen können, in dem auch unsere Mitmenschen eine Rolle spielen und nicht durch unser Tun und Lassen zu kurz kommen. Wir haben heute die zweite Kerze am Adventskranz ent- zündet. In ihrem Schein gib uns Einsicht, worauf es im Leben ankommt, um menschlich zu bleiben. Und schen- ke uns gute Erinnerung an die glücklichen Zeiten unserer Jahre, in denen wir mit dir verbunden und mit unserem Geschick zufrieden waren. Das soll uns helfen, dass wir auch die schweren Tage bestehen können, ohne deine Hand zu verlieren. Und lass uns nie aus unserem Bewusstsein entschwin- den, dass unser Leben ein ewiges Ziel hat, in dem alles zur Erfüllung kommt und alle unsere Fragen beantwortet werden und alle Klagen der Freude weichen müssen. Mach uns dankbar und bereit, uns dir in allem, was kommen mag, anzuvertrauen. - - - aktuelle Bitten - - - Stille Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Er- lösung naht. Mit dieser Hoffnung wollen wir in die zweite Adventswoche gehen! Lasst uns beten, wie es uns Jesus gelehrt hat: Vaterunser Abkündigungen Segensbitte