Liturgieentwurf zum 15. Sonntag nach Trinitatis

(04.09.2005)

Liedvorschläge:

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm"

(unter "Wochentexte") oder 432, 1-3

2. Wochenlied: 345, 1-5 (oder 369, 1-4+7)

3. Lied n.d. Predigt: 378, 1-5

4. Schlusslied/-vers: 407, 1-3

Wochenspruch: 1. Petr. 5,7

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. *

Im Namen...

Psalm: (Ps 37,5; 3-4.6-8.27-28a) - oder EG 720 im Wechsel

Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen.

Hoffe auf den Herrn und tu Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich.

Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht, und wird deine Gerechtigkeit heraufführen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag.

Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.

Entrüste dich nicht über den, dem es gut geht, der seinen Mutwillen treibt.

Steh ab vom Zorn und laß den Grimm,entrüste dich nicht, damit du nicht Unrecht tust.

Laß ab vom Bösen und tu Gutes, so bleibst du wohnen immerdar.

Denn der Herr hat das Recht lieb und verläßt seine Heiligen nicht.

Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen.

Kommt lasst uns anbeten!

Kyrie:

Herr, Jesus Christus, wir möchten so gern alles im Griff haben, unser Leben machen und planen können. Aber wir leben vom Vertrauen. Wenn Gott uns nicht beschenkt, dann gehen wir leer aus. Wenn er uns nicht begleitet, sind wir allein. Ohne das Ziel, das er uns setzt, ist unser Leben ohne Sinn. Wir sind in allem angewiesen auf ihn - aber wir dürfen vertrauen! Hilf uns dabei! Herr, erbarme dich!

Gloria:

Wir haben guten Grund, unsere Zuversicht auf Gott zu setzen! Er ist gut und gerecht - in einem Sinn, der viel höher ist als alles, was wir verstehen. Aber wir können im Glauben unser Vertrauen auf Gott setzen und sprechen: Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Lasst uns beten!)

Himmlischer Vater, wir bitten dich um den Glauben, der alles von dir erwartet, alles, was wir zum Leben wirklich brauchen! Wir bitten dich um Augen, Ohren und wache Sinne, die in allem, was du uns täglich gibst, deine Liebe zu uns erkennen. Wir bitten dich um die nötige Geduld, dass wir nicht vor der Zeit mutlos werden, sondern dir vertrauen, dass du uns trägst und behütest, wie ein guter Hirt. Bleibe bei uns durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: Gal. 5,25-26;6,1-3.7-10

Laßt uns nicht nach eitler Ehre trachten, einander nicht herausfordern und beneiden.

Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, daß du nicht auch versucht werdest.

Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Denn wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich selbst.

Irret euch nicht! Gott läßt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.

Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten. Laßt uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen. Darum, solange wir noch Zeit haben, laßt uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja!

Credo

Predigt: Lk. 18, 28 - 30

Erlauben wir uns ruhig auch einmal so zu fragen, wie Petrus gefragt hat - und nicht durch die Blume, sondern klar und deutlich: Herr, was wird mir dafür, dass ich dir diene? Hören wir die Antwort: Es ist niemand, der ohne Lohn bleibt, wenn er Gottes Sache tut. Ihr werdet es vielfach wiederempfangen in dieser Zeit und in der zukünftigen Welt das ewige Leben!

Fürbitten: (Lasst uns beten:)

Herr, unser Gott, immer wieder verdrehen wir den Kopf, schauen wie andere leben, was sie können und was du ihnen mitgegeben hast, prüfen und vergleichen, ob du es mit uns genau so gut meinst ... oder besser ... Denn das haben wir doch verdient, wie wir meinen!

Gott, bringe solche Gedanken in uns zum Schweigen! Hilf uns dabei, dass wir uns auf das konzentrieren, was wirklich wesentlich ist und zum Leben führt:

Wir bitten dich um Augen, die klar sehen, ohne zu beschönigen oder von dem, was sie sehen, etwas abzuziehen. Dass wir ehrlich erkennen, womit wir beschenkt und gesegnet sind und dass wir dafür dankbar werden und dich darüber loben.

Wir bitten dich um Ohren, die auch die leisen Klagen und selbst die unausgesprochenen Bitten unserer Mitmenschen hören und achten. Dass wir spüren, wo wir gebraucht werden und helfen können. Dass wir die Stunde nicht verpassen, in der unser Nächster uns nötig hat. Dass wir ihm so zum Bruder und zur Schwester werden und ihm und dir, Gott, dienen.

Wir bitten dich um Füße, die nicht warten, bis die anderen Menschen auf uns zugehen, sondern selbst den Weg zu ihnen machen. Dass wir dann zur Stelle sind, wenn Beistand oder ein gutes Wort Not tut.

Wir bitten dich um Hände, die nicht erlahmen, wenn sie sich für andere einsetzen. Dass wir die Kraft haben, die wir brauchen, um anderen zu helfen und dass wir auch immer wieder eine Ahnung davon bekommen, dass es gut ist und richtig und in deinem Sinn, wenn wir für die Gemeinschaft zwischen den Menschen arbeiten.

Und wir bitten um ein offenes Herz, dass wir mitfühlen können, was in anderen Menschen vorgeht, dass wir mitleiden und uns mitfreuen können, wenn das dran ist. Mache uns menschlich, Gott, und schenke so unserer Gemeinde und Gemeinschaft deinen Segen.

Bei alledem wollen wir auch sehen und uns daran freuen, dass du uns reich belohnen willst. Denn auch uns gilt deine Zusage, genau so wie sie schon Petrus und den anderen Jüngern gegolten hat: Ihr werdet es vielfach wiederempfangen in dieser Zeit und in der zukünftigen Welt das ewige Leben!

- - - Aktuelle Fürbitten - - -

Stille

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte

* Gedicht zum Wochenspruch (vor der Segensbitte?):

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.

1. Petr. 5,7

Es mag ja sein,
daß uns in manchen Dingen,
der Sorgen Schatten
abzutun gelingt.
Ein leiser Zweifel
läßt sich niederringen,
die kleinen Ängste,
die der Tag uns bringt.

Die dunkle Stunde
kannst du selbst bestehen
(und kriegst die Kraft
ja doch von oben her!).
Das schwere Stück
läßt sich alleine gehen -
zum ganzen Weg durchs Leid
braucht einer mehr!

Es soll im Kleinen sein
wie auch im Großen:
Befiehl dich Gott, ergreif'
sein Angebot!
So wird die Tür
zur Hoffnung aufgestoßen,
wo dich die Sorge
zu bezwingen droht.

Er mag mit Hilfe
manchmal warten lassen,
doch weiß und sieht
er wohl wovor du bangst;
dann wird er endlich
deine Hände fassen
und spricht sein Wort
und zieht dich aus der Angst.

Wirf dich auf Gott,
er kann dich halten, tragen;
doch fragst du noch,
wie dieses "Werfen" geht:
Du mußt ihm deine Not,
die Sorgen sagen,
denn dafür gab er
Stimme und Gebet.

Manfred Günther