Liturgieentwurf zum Erntedankfest, 19. So. n. Trin. (2.10.2005) Liedvorschläge: 1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm" (unter "Wochentexte") oder 513, 1-4 2. Wochenlied: 324, 1-7 oder 502, 1-5 3. Lied n.d. Predigt: 320, 1-4,7+8 4. Schlusslied/-vers: 321, 1-3 Spruch zum Erntedankfest: Ps. 145,15 Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. * Im Namen... Psalm: (Ps. 104,24; 1-2a.5.13-15.27-28.31) Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich. Du bist schön und prächtig geschmückt. Licht ist dein Kleid, das du anhast. Der du das Erdreich gegründet hast auf festen Boden, daß es bleibt immer und ewiglich. Du feuchtest die Berge von oben her, du machst das Land voll Früchte, die du schaffest. Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, daß du Brot aus der Erde hervorbringst, daß der Wein erfreue des Menschen Herz und sein Ant- litz schön werde vom Öl und das Brot des Menschen Herz stärke. Es warten alle auf dich, daß du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesät- tigt. Die Herrlichkeit des Herrn bleibe ewiglich, der Herr freue sich seiner Werke! Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Kommt lasst uns anbeten! Kyrie: Herr, du willst dankbare Menschen haben, solche, die wissen, dass alles, was sie besitzen, nicht aus ihrer Kraft und eigenem Vermögen gewachsen ist. Denn nur solche Menschen können teilen und anderen von dem weiter- schenken, was sie von dir empfangen haben. Hilf uns, Herr, solche Menschen zu werden. Herr, erbarme dich! Gloria: Guter Gott, auch in diesem Jahr hat es oft nicht so ausge- sehen, als würden wir am Ende wieder so reich ernten können. Wir waren unzufrieden mit dem Wetter und ha- ben uns nicht mehr daran erinnern wollen, wie oft du uns schon am Ende des Jahres mit der Fülle deiner Gaben beschämt hast. Umso mehr wollen wir dir heute danken für alle deine Güte. Wir haben erfahren, wie wahr dieses Wort ist: Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Lobsinget Gott, er- hebt seinen heiligen Namen! Gebet: (Lasst uns beten!) Vater im Himmel, reich beschenkt sind wir! Unser Aus- kommen ist gesichert, wir haben an allem viel, was wir brauchen und viel, was wir nicht brauchen - und was uns doch Freude macht und das Leben leichter und schöner. Habe du Dank dafür und gib uns heute zu allem, was wir schon haben und genießen dürfen noch ein fröhliches Herz, das Erbarmen mit allen hat, denen es nicht so gut geht wie uns und mach uns Mut, mit ihnen zu teilen durch unseren Herrn Jesus Christus. Schriftlesung: 1.Tim 4,4-5 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja! Credo Predigt:Jes. 58, 7 - 12 Was für eine wunderbare Sache: Zu teilen, weg- zuschenken, ärmer zu werden - und am Ende doch noch reicher, zufriedener, glücklicher ... Fürbitten: (Lasst uns beten:) Himmlischer Vater, wir können dir ja nie genug Dank sagen. Wenn wir heute an die Gaben der Ernte denken, dann wird es uns doch bewusst: Auch alle anderen Güter unseres Lebens sind des Dankes wert, unser Haus, unsere Wohnung, unsere Kleidung und die Dinge, die unserer Unterhaltung und Freude dienen. Auch alle Fähigkeiten und Talente, unseren Arbeitsplatz und die Menschen, die uns mit ihrer Liebe umgeben, wollen wir heute nicht vergessen. Wir sind sehr reich - während andere auf die- ser Welt in bitterster Armut dahinvegetieren müssen, nicht wissen, ob sie morgen genug zum essen haben werden und schon gar nicht, ob es auch übermorgen noch reichen wird. Wir sind so begnadet, Gott, so unverdient beschenkt und ganz ohne eigenes Zutun Menschen des Wohlstands und des Reichtums ... Wir bitten dich für alle, die wirklich nicht genug haben, um ihr Leben zu ernähren und sich ein Dach über dem Kopf zu bauen: Gib du endlich den Regierungen der rei- chen Länder ein Einsehen, dass sie mehr als bisher für die Armen und Notleidenden in den Hunger- und E- lendsgebieten der Erde tun. Wir bitten dich für die Satten und Reichen in Wohlleben und Luxus, dass sie ihr Herz für die Armen entdecken, sie nicht länger mit Almosen abspeisen, sondern dabei mithelfen, dass sie bekommen, was ihnen als Kinder Gottes und als unsere Menschengeschwister zusteht. Zuletzt bitten wir dich für uns selbst: Um Dankbarkeit für alle deine Gaben, guter Gott, die wir im vergangenen Erntejahr auf den Feldern und in den Gärten haben ern- ten dürfen. Dann aber bitten wir dich auch um ein dank- bares Herz für die anderen Geschenke unseres Lebens, unser Heim, unsere Arbeit, unsere Zerstreuung in Frei- zeit und Urlaub. Besonders danken wir dir heute für alle Menschen, die uns liebhaben und die zu uns gehören und mit uns leben. Wir wollen schließlich auch das nicht vergessen, was uns durch Jesus Christus hilft, ein sinnvolles und zufriedenes Leben zu führen: Danke Gott, dass wir glauben können, danke für das Vertrauen in dich, den Vater, danke auch für die Vergebung unserer Schuld und die Aussicht eines ewigen Lebens. Zeige uns, guter Gott, dass unser Leben in dieser Welt durch Dankbarkeit und durch Teilen nicht ärmer wird, sondern reicher! Mache uns zu fröhlichen Geberinnen und Gebern! - - - Aktuelle Fürbitten - - - Stille Vaterunser Abkündigungen Segensbitte * Gedicht zur Woche (vor der Segensbitte?): Sammelt euch Schätze im Himmel. Mt. 6,20 Es gilt ja alles nicht, was wir uns schaffen, die Güter und die Habe, Haus und Macht... Es bleibt vergeblich alles Tun, das Raffen, es wird doch einmal dunkel sein und Nacht. Dann zählt nur eins: Worauf du dich verlassen und was dir Mitte war in dieser Welt. Das musst du hier schon suchen, halten, fassen! Da ist dein Schatz, nicht bei Besitz und Geld! Es ist vielleicht, wie wenn wir Träume haben: Du kannst sie auch verscheuchen, wenn es tagt. Wenn du sie festhältst, werden sie zu Gaben, die manchmal zeigen, was dein Gott dir sagt! Und er will Menschen, die nach Gütern streben, die gar nichts kosten, weil sie Gott uns schenkt! Die Glauben heißen, Treue, Teilen, Geben... und dass man liebt und auch ans Beten denkt. Es ist so leicht! Wir müssen es nur wollen, dann fließt der Schatz in unsre Herzen ein! Wir werden reich sein, leben, wie wir sollen, und können hier schon wie im Himmel sein. Manfred Günther (Zum Erntedankfest)