Liturgieentwurf für den Neujahrstag:
Zur Jahreslosung 2003

(1.1.2003)

Liedvorschläge:
Nach der Begrüßung:
Kanon zur Jahreslosung (siehe unter "Wochentexte")

1. Eingangslied: "Neues Lied zum Wochenpsalm"

(unter "Wochentexte") oder EG 58, 1-6

2. Wochenlied: 64, 1-3,6

3. Lied n.d. Predigt: 372, 1-4 oder 65, 1-4

4. Schlußlied/-vers: 62, 1-4

 

Jahreslosung:

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an. 1. Sam. 16,7

Im Namen...

Psalm: (Ps. 8, Auszüge)

HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!

Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, daß du vertilgest den Feind und den Rachgierigen.

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst?

Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.

Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan:

HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen! Kommt laßt uns anbeten!

Kyrie:

Herr, Jesus Christus, wir schauen auf das Äußere der Menschen. Wie es drinnen im Herzen aussieht, warum einer so geworden ist, wie er ist oder warum eine sich nicht ändern kann interessiert uns wenig. Wir urteilen rasch und geben einander keine Chance, neu zu werden. Herr, erbarme dich!

Gloria:

Wie gut ist das: Gott sieht unser Herz an. Er durchschaut unsere Maske, blickt hinter unser Denken und Handeln und weiß, warum wir so geworden sind und warum wir so bleiben möchten, wie wir sind. Und er hat uns trotzdem lieb und hilft uns, so zu werden, wie er uns gemeint hat. Lobsinget Gott, erhebt seinen heiligen Namen!

Gebet: (Laßt uns beten)

Himmlischer Vater, wenn du uns ansiehst, dann geschieht uns wirklich Gerechtigkeit. Wenn du unser Reden und Handeln prüfst, dann erfahren wir, was recht ist. Habe Dank, daß du uns gut bist, uns freundlich begegnest und uns nicht verdammst durch unseren Herrn Jesus Christus.

Schriftlesung: (Lk. 4, 16 - 21
- eigentlicher Predigttext 1. Reihe)
Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge und stand auf und wollte lesen.

Da wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht (Jesaja 61,1-2):

»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, daß sie frei sein sollen, und den Blinden, daß sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen,

zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.«

Und als er das Buch zutat, gab er's dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn.

Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren! Halleluja!

Credo

Predigt: (1. Sam. 16,7 - Jahreslosung 2003)

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.

Fürbitten: (Laßt uns beten:)

Herr, unser Gott, an der Schwelle eines neuen Jahres ist unser Herz beklommen, wir fürchten uns die nächsten Schritte zu machen, wir würden so gern manches bei uns ändern und glauben doch, daß es nicht gelingt. Verworren und furchtsam sind unsere Gedanken.

Wir bitten dich, gehe du mit uns in dieses neue Jahr. Gib ihm und uns deinen Segen, daß wir auf guten Wegen gehen und deinem Ziel und einem Leben in deinem Sinn in diesem Jahr näher kommen.

Besonders bitten wir dich für die Menschen, die darunter leiden, daß sie von anderen (vielleicht von uns?) auf das festgelegt werden, was und wie sie bis heute immer waren. Führe du selbst sie hinaus ins Weite, daß sie die Gaben in sich entfalten können, die du in sie hineingelegt hast, daß sie werden können, wie du und sie selbst das wollen.

Wir bitten dich auch für jene, die anderen auf dem Weg zu einem rechten, dir gefälligen Leben hinderlich sind: Vielleicht weil sie niemandem etwas Gutes zutrauen, weil sie so oft enttäuscht wurden und nun nichts mehr hoffen, weil sie nicht genug Interesse für ihre Nächsten aufbringen können... Bringe du ihre Vorbehalte zum Schweigen und schenke ihnen Vertrauen zu ihren Mitmenschen.

Wir bitten dich auch für alle, die sich von keinem Menschen und nicht von dir in ihr Herz schauen lassen wollen: Daß sie alles Mißtrauen ablegen und sich dir und den Menschen öffnen können, daß sie neu die Freude eines Lebens erfahren, das dir und den Menschen dient, laß sie so für ihr Leben Sinn, Halt und den tragenden Grund finden, auf dem sie eine Beziehung zu den Menschen und zu dir bauen können.

Zuletzt bitten wir auch für uns selbst: Hilf uns dazu, daß sich das, was Menschen an uns sehen, was sie von uns hören und erfahren können, immer mehr mit dem deckt, was wir denken und glauben und was unsere innerste Überzeugung ist. So hilf uns dazu, Menschen werden zu können, die mit sich und mit dir, mit den Nächsten und der Welt im Einklang und im Reinen sind.

Gott, an der Schwelle zu diesem neuen Jahr bitten wir dich vor allem um Frieden! Frieden für die Menschen und die Völker! Laß alle, die wieder mit dem Gedanken spielen und besonders die, in deren Macht es steht, andere mit Krieg zu überziehen, zur Vernunft und zur Einsicht kommen, daß jeder Krieg, jede bewaffnete Auseinandersetzung ein falscher Weg ist. Und denen, die darunter Christen sind und nach deinem Willen leben wollen, zeige du, daß mit Krieg niemals dein Friede zu haben ist. Verbiete auch uns alles Reden und alles Denken, besonders aber das Handeln, das den Krieg als eine Möglichkeit zum Frieden einschließt.

Stille

Vaterunser

Abkündigungen

Segensbitte