Konsequent bitte! Ein Christ mit „Ehrfurcht vor dem Leben“ sieht abzutreiben an als Mord: „Das darf und muss und solls nicht geben!“ Auch greift er tief in Gottes Wort: „Du sollst nicht töten!, steht geschrieben, des Menschen Blut vergieße nicht! Du musst auch Ungebornes lieben!“ Der Christ hat recht mit dieser Sicht!!! Er fördert werbend und mit Spenden den guten Kampf, an den er glaubt. „Entstandnes Leben zu beenden, hat Gott dem Menschen nicht erlaubt!“ Und nocheinmal: Der Christ liegt richtig! So forderts göttliches Gebot! Doch wäre auch das andre wichtig: Wer kümmert sich denn um die Not, die Angst, die eine Frau empfindet, die solchen Schritt zu tun gedenkt? Wo ist der Christ, der hier „entbindet“, ein Ohr, vor allem: Zeit verschenkt? Denn ists nicht wenigstens verständlich, wenn manche diesen Schritt erwägt? Denn manchen gilt ein Kind als schändlich, das nur der Mutter Namen trägt! Und immer noch - man müsste lügen - ist Frau und Kind in dieser Welt in hundert und noch mehr Bezügen ins Aus und hintenan gestellt! Auch prüfe sich der Christ persönlich, bevor er wettert und verflucht: Die Kinderfeindschaft spürt gewöhnlich die Frau mit Kind, die Wohnraum sucht! - Ein Christ mit „Ehrfurcht vor dem Leben“ sieht abzutreiben an als Mord: Das darf und muss und solls nicht geben! Doch gibts ein andres Gotteswort: Von deinem Nächsten steht geschrieben: Entzieh dich ihrer Nöte nicht! Und auch Gebornes sollst du lieben! So wird sie rund, die enge Sicht! Manfred Günther