Das Wort der EKHN-Synode zur Mission heute – verquast und dürftig, ein nutzloses Wort 1. Wenn sich unsere Synode zu dem so wichtigen und aktuellen Thema: Mission heute äußert, so hätte es ihr als Gliedkirche der EKD doch gut angestanden, an die Synode der EKD vom November 1999 mit dem Schwerpunktthema: „Reden von Gott in der Welt, der missionarische Auftrag er Kirche an der Schwelle des 3. Jahrtausends" anzuknüpfen, bzw. die dort gefundene gute Spur aufzunehmen und weiterzuführen. Man hätte im besten Sinne des Wortes eine ökumenische Lerngemeinschaft sein können. Doch das braucht unsere Synode anscheinend nicht. Sie beginnt provinziell pausbackig-selbstbewusst, sozusagen EKHN-zentriert beim Punkt Null und kommt nicht wesentlich darüber hinaus. 2. Biblische Bezüge gibt es keine, die braucht man anscheinend nicht. Die würden in der seltsam wolkigen Prosa dieses Wortes auch wie Fremdkörper wirken. Wohl hat man sich eine biblische Überschrift gegeben, sinnigerweise gerade der Abschluss des Missionsbefehls (Matthäus 28, 20), der ja die Gemeinde voraussetzt, die sich von ihrem auferstandenen HERRN beauftragen lässt, Jünger und Jüngerinnen zu machen, doch trägt diese Überschrift kaum etwas zur Systematik und Präzisierung dieses synodalen Wortes aus und gerät damit zur folgenlosen neutralisierten Präambel, sie wird zum Schnörkel! Jammerschade, wenn unsere Synode an so zentraler Stelle ein Paradebeispiel dafür liefert, zu welcher bedeutungslosen Beliebigkeit zentrale biblische Worte in unserer Kirche montiert werden. 3. Warum, fragen sich interessiert Lesende, hat die Synode nicht den ganzen Missions- befehl von Matthäus 28, 18 – 20 zum Thema gemacht. Sie hätte damit die angemessene biblische Systematik als aktuelle Qualifizierung und Beauftragung der Kirche entfalten können. Anscheinend braucht man das nicht. Doch hier ist schon die ganze schwach – sinnige Begründung bzw. die fehlende Begründung des Synodenwortes zu greifen: Wie kann man zur Mission der christlichen Kirche heute etwas Relevantes sagen, ohne eine ernsthafte biblische Begründung und Präzisierung? 4. Dagegen liefert dieses Wort ein merkwürdiges Gemisch aus steilen Thesen einerseits über die Träume Gottes mit der Welt, die zur Sprache gebracht werden und über die Verweigerung von Weltbeherrschungsphantasien, über die dialogische Konvivenz, die uns in die interkulturelle Kommunikation des Evangeliums treibt und Plattitüden andererseits nach der Art...."Weil Gott sich uns zuwendet, gehen wir aus uns heraus" (vielleicht würde man besser einmal in sich gehen!)...oder...."die Andere will geliebt sein als die, die sie ist"....wer hätte das gedacht? 5. Gutwillige Leser und Leserinnen halten dieses äußert dürftige synodale Wort zu der äußert wichtigen Fragestellung der missionarischen Kirche der Ermüdung der Synodalen in der Schlussphase ihrer Amtszeit zugute. Weniger gutwillige sind schlicht entsetzt über soviel spirituelle Dürftigkeit unserer Synode. Kurz: Dieses Papier ist das Porto nicht wert, das seine Verschickung kosten wird. Es wird in seiner verquasten Profillosigkeit ganz bestimmt in keinem Kirchenvorstand oder in einem Kreis von Mitarbeitenden irgend einen positiven Impuls auslösen! 6. Da das Synodenwort mit einem Zitat von Christoph Blumhardt d.J. endet, sei hier ein Wort seines Vaters Johann Christoph Blumhardt zitiert. Es wäre dazu angetan, einem Synodenwort unserer Kirche zum Thema ein ernsthaftes Profil zu geben: „ Dass Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht, sein wird die ganze Welt; denn alles ist nach seines Todes Nacht in seine Hand gestellt. Nachdem am Kreuz er ausgerungen, hat er zum Thron sich aufgeschwungen, ja, Jesus siegt." Pfr. Burkard Hotz, Rimbach Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuss des Forums Lebendige Kirche